Mittwoch, 11. Mai 2016

Meister des Massiert-werden

Nach meiner über sechs monatigen Grundausbildung zum Thai-Massage Experten (Bachelor), habe ich nun quasi nochmal einen Master nachgeschoben. Wieder habe ich in vier Monaten jede Woche mindestens eine Massage bekommen und mein Expertenwissen im "sich massieren lassen" ist nun noch spezifischer. Hier nun ein paar Learnings.


Aus dem Flieger raus gleich erstmal eine Oil-Massage zum ankommen und einsteigen. Als nächstes eine Runde ausschließlich Schulter Beton aufbohren. Und dann über die Füße systematisch zum Klassiker der traditionellen Thai-Massage vorgearbeitet. Als ich dann allerdings mal wieder zu einer Audienz bei seiner Heiligkeit König der Faulheit geladen war, wurde mir auf erschreckende Weise mein Anfängergeist vorgehalten. Als ich stolz von meiner sechs Monatigen Ausbildung berichtete und meiner neuen systematischen Strategie fragte er lediglich: "... und wie lange?". Halb verdattert antwortete ich: "... na eine Stunde standart" Und wieso ich denn nicht einfach immer je zwei Stunden mache? Am Preis kann es kaum liegen. Da habe ich so großkotzig angegeben mich jede Woche massieren zu lassen und habe vollig übersehen wie einfach und brillant es ist, sich jede Woche gleich zwei Stunden am Stück massieren zu lassen.

Das habe ich dann natürlich sofort in die Tat umgesetzt und auch verstanden, dass zwei Stunden nicht doppelt so viel sind wie eine, sondern dass man in der zweiten Stunde ja viel tiefer sinken kann. Inzwischen bin ich konstant so entspannt, dass ich schon gar keine Massage mehr brauche oder will. Es geht zwar immer noch tiefer aber an der Oberfläche bin ich inzwischen weich wie Luft. Nochmal ein qualitativ deutlicher Unterschied in den feineren Paretoprinzip Bereichen.

Ein weiteres Learning war, dass ich diesmal zu den selben (guten) Orten mehrfach gegangen bin. So habe ich jetzt meine Plätze gefunden wo es in Bangkok die stärkste Fußmassage gibt oder Thai-Massage Ladys die mich und meine Schwachstellen kennen. In Chiang Mai habe ich auch die mit Abstand beste Thai-Massage in einem kleinen Tempel gefunden. Dort geht es ruhig und langsam zu. Jedes mal wenn ich dort war, wussten die Thais genau wie stark Sie drücken mussten. Und zu den guten Orten zurück zu kommen hat noch einen weiteren Vorteil. Die Nervosität des Neuen weicht der Entspannung des alt Bekannten. Man weiß was man bekommt. SAME SAME but different.

Zwischendurch habe ich natürlich trotzdem ein paar Experimente gemacht. Eine deutlich teurere Ayurveda Massage, eine knackige Kurzmassage auf dem Herrenklo einer Rooftop-Bar und ein paar Sessions in Kambodscha. Die Cambodia-Version war aber ähnlich unterentwickelt wie dieses Nachbarland. Irgendwie verzweifelt und schlechter. Jetzt geht es erstmal wieder nach Schland wo ich mich ausgiebig anspannen kann. Ich habe allerdings etwas Angst vor meiner dann anstehenden Promotion. Womöglich muss ich dann auch noch meinen wöchentlichen Rhythmus aufgeben oder sowas. Exhale and Relax.

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