Ich kann nicht genau sagen warum ich hin wollte, aber die
Tatsache, dass der Süden von Burma seit ca. einem Jahr endlich für Ausländer bereist werden durfte, reizte mich. Und die Überlandgrenze von Bangkok nach
Dawei war auch neu und offen. Also habe ich ein Visum beantragt was in der
Berliner Botschaft ein fast familiäres und schnelles Unterfangen ist.
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Von Bangkok
kommt man easy nach Kanchanaburi, zum Beispiel mit dem Zug. Ich war noch eine
Woche in der Region um Kanchanaburi die ziemlich schön und entspannt ist. Dann
wollte ich zur neuen Überlandgrenze. Da es allerdings noch fast keine
Reiseinfos zu Südmyanmar gibt wollte ich auch diesen Blog schreiben. Zuerst
muss man einen Bus von Kanchanaburi nach Puh Nam Ron nehmen. Allerdings gibt es
zwei Orte mit dem Namen und auch zwei Busse. Ich habe den falschen um 10:15 für
65 Baht genommen. Ihr müsst den um 10:30 für 70 Baht nehmen und idealerweise
Ban Puh Nam Ron (Dawei Myanmar) sagen. Der tuckert dann bis zum Grenzposten und
wird auf dem Weg immer leerer. Am Ende haben lediglich drei Personen die Grenze
überquert. Auf der anderen Seite muss man dann auch nicht mehr die 6km Niemandsland
mit dem Motorrad zurücklegen. Minivans die einen nach Dawei fahren warten schon
und kosten 800 Baht. Die Strecke ist wirklich der Hammer, da sechs Stunden
untouched hügeliger Dschungel. Allerdings auch ca. sechs Mal den Pass zeigen.
Google Maps Koordinaten für die Grenze sind N13.92140 E99.06219 bzw. hier:
In Dawei gibt es genug Hotels und Guesthouses. Gute Anlaufstelle
für alle Fragen ist Andre der die Seite SouthernMyanmar.com betreibt. Macht eine
Tour mit ihm, er kennt sich aus. Ich bin allerdings schon ein paar Tage alleine
durch die Stadt gelaufen und hatte eher keine Lust auf Toure. Stattdessen war
ich mit ein paar Burmesen auf der neuen DaweiGolfDrivingRange (100 Bälle für 2$
inklusive Ballauflegerin) und Tischtennis spielen. Die Burmesen sind jeweils
ziemlich gut. Jeder auf der Straße grüßt einen und man merkt, dass hier noch
nicht viele Ausländer waren. Alle freuen sich und lächeln ehrlich. Es gibt auch
einen ATM bei der KBZ Bank damit ihr nicht das übliche Old-Dollar-Problem habt.
more Pics: http://bit.ly/1zknMLp |
Ich bin dann für 8.000 Kyat nach Maungmagan gefahren. Der
einzige Strandort in Südmyanmar wo man als Ausländer auch übernachten darf. Da
Guesthouses dort unten überall selten sind, sind die Preise für Südostasien
leider etwas teurer (ca. 20 Dollar). Aber wer Ruhe will ist da genau richtig.
Der Strand ist schön, groß und fast keine Touristen. Wenn dann Locals. Aber
wenn man z.B. weiter nach links geht ist man in einer anderen Welt. Man muss
durch zwei Flüsse durchlaufen und dann ist man in einem Fischerdorf am Ende der
Zivilisation. Schön ist es in dieser unterentwickelten Ecke der Welt nicht.
Aber die Leute freuen sich so unendlich krass jeden Besucher zu empfangen. Das
es solche Orte noch gibt finde ich wertvoll und faszinierend. Und ein heißer Tipp,
ein paar Stunden nach den dramatischen Sonnenuntergängen kann man im Badewannen
warmen Wasser leuchtendes Plankton sehen. Das ist wirklich magisch wie ein
Elektronenanzug.
Ich hatte dann noch das Glück zu dem Vollmond, der das Ende
der Regenzeit einleitet, da zu sein. Das ist nämlich eines der wichtigsten Buddhistischen
Feste überhaupt und die ganze Woche vor dem Vollmond (in dem Fall Ende
Oktober/Anfang November) war nochmal extra magisch. Es ist eine absurde
Mischung aus blinkendem Oktoberfest auf dem Gelände der größten Pagode und
Loveparade. Denn die ganze Zeit fahren kleine und große Wagen kreuz und quer
durch die Stadt. Voll mit LEDs und unterschiedlicher lauter Musik und exotistisch
tanzenden Schönheiten. Zum Höhepunkt sind dann 3.000 Mönche durch die Straßen
marschiert und ein Feuerwerk mit 5.000 Raketen wurde gezündet. Und das ganze
absurde Spektakel steht dann unter Buddhas Fahne. Als einziger Ausländer musste
ich natürlich viele Fotos mit Burmesen machen, für die ich wiederum das
Highlight war.
Ähnlich aber ruhiger ging es dann weiter südlich in Myeik
weiter. Die größere und dreckigere Hafenstadt hab ich mit einer extrem kalten
Nachtfähre erreicht. Myeik fand ich noch beeindruckender weil es irgendwie noch
abgeschnittener ist. Wenn ihr glück habt trefft ihr 007 am Pier. Einer der
wenigen Menschen die in Südburma überhaupt gutes English sprechen. Er und seine
Familie haben mich rumgefahren und die absurdesten Sachen gezeigt, zu großen
Essensfesten eingeladen und obwohl ich ihm nur ein paar Dollar für die Tage geben
hatte, hat er mir am letzten Tag sogar Frühstück ins fast ablegende Boot
gebracht. Ehrliche Freude und ehrliche Freundlichkeit at it´s best. Aber das Highlight
war der Wundermönch. Ich habe James (007) von meinem Nierenstein erzählt. Er
wiederum hat chinesische Medizin studiert und meinte zwei Stunden südlich von
Myeik gibt es ein Kloster in dem ein Mönch schon alle möglichen Krankheiten
geheilt hat. Da sind wir dann mit dem übelsten Schrottbus hin. Und auch hier
wurde ich natürlich wieder zum voll gedeckten Tisch eingeladen weil ich wohl
ein VVIP sei. Der extrem charismatische Mönch der etwas später eintraf hat mir
dann salzig/erdige Kapseln geschenkt. Ich berichte später mal ob sie was
bringen. Aber er meinte nur ich sei der erste Ausländer ÜBERHAUPT der an diesem
Ort war und sich deshalb alle sehr freuen, dass ich da war. In Myeik waren an
dem Abend dann auch wieder Paraden, allerdings etwas ruhiger, was mir besser
gefiel. Ich habe mir die vorbeifahrenden Wagen mit einer kleinen Burmesischen
Familie angeschaut und meinem Lieblingswagen mit dem blinkenden Pfau dann auch
fürs gute Karma was gespendet.
Zum Abschluss habe ich dann noch die Fähre zum Victoria
Point genommen. Der südlichste Zipfel von Burma und der sechs Stunden Törn
führt durch das unfassbare Megui Archipel. Tausende unberührte Inseln in der
Andaman See. Auf diesen hunderten von Kilometern voller paradiesischer Natur
gibt es wohl nur ein einziges Hotel. Aber falls jemand auf die Inseln will
schickt mir ein DM via Twitter. Es ist zwar offiziell nicht erlaubt aber trotzdem
relativ günstig möglich und unique. Wie unglaublich wertvoll, dass solche Abenteuer
auf unserem vollen Planten noch möglich sind. Die Ausreise nach Ranong
(Thailand) war dann gar kein Problem. Südmyanmar ist magisch, arm, dreckig und
voller goldenem Lächeln. Es ist die schönste Hölle auf Erden. Falls jemand
Fragen hat, gerne via Twitter oder Kommentar an mich wenden.
Hallo Maurice, bin soeben auf deinen Blog gestoßen und der Artikel über Myanmar hört sich traumhaft an. Ich plane gerade beime Reise nach Myanmar im März und hätte eine Frage. Weißt du zufällig, ob man auch mit einem E-Visa von Myanmar ausreisen kann?
AntwortenLöschenUnd der Törn zum Victoria Point könntest du mir hierzu ein paar Tipps geben wie du das günstig hinbekommen hast? Habe bisher immer nur super teuere Anbieter gefunden.
Vielen Dank im Voraus.
Lg Lisa
Hey und danke. Nein mit E-Visa habe ich keine Erfahrung. Ausreisen sollte ja eh nicht das Problem sein. Aber ich habe mal gehört E-Visa gehen nur für Yangon Airport. Bei Burma weiß man nie. Just try it. No risk no fun.
LöschenDie Fähren sind leider einfach teuer für Ausländer. Da kann man nix machen. Von Myeik gibt es nur zwei Firma. Und selbst wenn du ein Ticket hast, ist nicht sicher ob das Boot auch fährt. Wenn zu wenig Kunden sind sagen sie einfach ab. Und es geht glaube ich auch nur vor Ort zu buchen.
Good Luck. Es ist halt noch Adventure da unten.
Halo Lisa, wir waren letztes Jahr im Sueden und fahren im Nov 2016 wieder hin. Ausreise mit E-Visa ist nur an den Einreisepunkten fuer E-Visa moeglich (gemaess Botschaft und gemaess unserer Frage an den Zoellner an der Grenze (Phu Nam Ron Border Point); wir sind auf dem Landweg ein- und ausgreist)
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