Sonntag, 8. Februar 2015

It`s just a perfect day

Grade habe ich Nullzeit durchgelesen. Ein Drama das mir mit absichtlichem Zufall in meine Hände kam. Es ist richtig clever geschrieben, brillant fast krankhaft verflochten und modern spannend. Das klingt jetzt alles wie ein Lob, aber mich regt das wieder mal zu einer langjährigen Überlegung an. Eine Überlegung bei der ich jetzt meine Meinung ändere und das hier mitteilen möchte.

Nachdem ich eine Weile lang diverse Literaturnobelpreisträger gelesen habe, stellt sich mir immer die Frage warum all diese Bücher immer von so schrecklichen Dingen handeln. Warum ist es das düstere negative Drama oder zumindest eine endlos spannende Geschichte welche lediglich ein Happy End hat. Auch bei allen Kinofilmen ging ich immer mit einer stressvollen Spannung aus dem Saal und der Frage, ob das so sein muss. Ich hätte mir immer gerne einen Film gewünscht in dem alles Gut ist. Alle Happy und Friede Freude Eierkuchen. Nur ernst gemeint. Leider nahm mich nie jemand ernst wenn ich darüber diskutieren wollte. Vollkommen utopisch seien meine Vorstellungen von einer perfekten Welt. Und bis dato hörten meine Argumente hier auch immer auf. Ja vielleicht ist es einfach unrealistisch eine rein positive, schöne und glückliche Geschichte zu erzählen. Wobei ich immer dachte das Leben liefert doch so viel Stoff für grandiose positive Stories. Selbst trotz meiner eigenen erwähnenswerten persönlichen Dramen würde ich behaupten, unterm Strich ist mein Leben awesom. Aber meine Idee von einem Film in dem alle glücklich, clever und cool sind und irgendwas erleben, erntete nur Kritik. Wäre ja voll langweilig und eben nicht spannend. Aber ich finde Spannung halt anstrengend. Egal.

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Jetzt hänge ich hier mit meinem Laptop mal wieder auf einer paradiesischen Insel rum, gebe weniger Geld aus als Zuhause für ein paradiesisches Leben und ein "best day of my life" folgt dem nächsten. Und dann lese ich das Buch von dem Typen der eben auch im Paradies rumhängt und auf einmal wird alles zur kranken Psychohölle. Ja spannendes Buch aber ich habe jetzt geschnallt, dass es gar nicht für mich geschrieben wurde. Ich bin einfach nicht die Zielgruppe. Vor ein paar Jahren hat die weltweit absolute steigende Nummer von Selbstmorden, die weltweit absolute sinkende Nummer aller Kriegs-, Terror- und Gewaltverbechensopfer überschritten. Depressionen und mentale Krankheiten sind schlicht extrem verbreitet oder zumindest investieren die meisten Menschen nicht sonderlich viel in Zeit in ihre mentale Gesundheit oder Persönlichkeitsentwicklung. Man sieht das auch an den letzten hundert Jahren Wissenschaftspsychologie die sich zu über 90% mit den negativen Seiten beschäftigte.

Sprich diese ganzen kranken Psychothriller und spannenden Dramen sind für die breite Mehrheit die sich darin wiederfindet gemacht. Verstanden gefühlt im Spiegelbild der Projektion. Und diese Menschen (ihr) könnt euch natürlich gar nicht richtig vorstellen, dass es diesen "perfect day" gibt. Aber ich sage euch, es gibt ihn. Er ist ganz gewöhnlich und wenn man genau hinschaut kommen immer mehr davon. Das ist jedenfalls meine Erfahrung und deswegen denke ich jetzt nicht mehr, dass es eine Utopie ist. Es ist eine Realität die leider noch keine massentaugliche Nachfrage hat. 

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