Montag, 24. September 2018

Aus der Mango ist eine Avocado geworden

Das dreißigundritte Kapitel vom Rice Newsletter Projekt vom 24. September 2008. Alle Newsletter könnt ihr unter diesem Blogartikel via Paypal kaufen. Alle veröffentlichten Kapitel findet ihr hier.


„Wer hätte das gedacht. Von der abstrakten Winweltrettevision zur konkreten Umsetzung und aus der chinesischen Mango ist lediglich eine chilenische Palta geworden. Endlich weiß ich wieder worum es geht, angekommen am Anfang der Wertschöpfungskette. Ich war zeitweilig etwas durcheinander. July war ja wohl völliges Kaos und im August hat das Bild nicht mit dem Text und die Headline mit garnix zusammengepasst. Wieso kritisiert mich denn da keiner? Vielleicht wurde ich ja kritisiert und habe es nicht gecheckt, da die Kritik aus Höflichkeit in einer Abstraktion versteckt wurde. Über dieses „nichts sagen“ würde ich mich natürlich freuen, da es ein Zeichen von Respekt wäre. Es wäre ja gar allzu peinlich mir in aller Öffentlichkeit mitzuteilen, wie bekloppt ich doch grad sei.

So da sitz ich also nun in meiner Casa in Hijuelas und überlege welche Topics ich auf der Zielgerade vor dem undiskutierbarem Thema noch mal aufgreife. Ich sollte mir nix großes vornehmen, da der erste Panda Lätta auch fürn Arsch war. Wie wäre es mit Rauchen? Wenn ich Gegenstände mit in meine Hasscharts aufnehmen könnte, wäre die Zigarette auf gleicher Ebene wie der Wurstkönig. Diese idiotischen kleinen Scheißdinger klauen mir meine liebsten Papas, Mizis und Geats, und machen aus ihnen unhöffliche, respektlose, stinkende, gelbzähnige, doofe und nervöse Monster. Gleich geht das letzte Jahr des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends los. Madonna und Michael Jackson sind 50. Das heißt wir sind bereits in der Zukunft. Und in der Zukunft wollen wir Ballons. Große bunte Ballons gefüllt mit Kreativität. Nutzlos aber schön. Aber die Glut der Zigaretten lässt die Ballons zerplatzen. Ist ja eh nur Luft drin und die scheiß Raucher freuen sich scheinbar über den Knall. Es ist nicht nur Luft. Es ist mehr was ihr kaputt macht und wenns drauf ankommt, würdet ihr die Bombe nicht zünden. Ihr seid Vergangenheit!“

Ja keine Ahnung. Wie sie sehen lesen sie malwieder nichts. Weiß ich jetzt auch nicht mehr was ich damit sagen wollte. Evtl ist meine übertriebene Disziplin auch irgendwann nutzlos. Nur weil morgen schonwieder der 24. ist malwieder was schreiben. In 90% aller Fälle ist diese starre Disziplin, einfach alles durchzuziehen ja wirklich sehr hilfreich. Ohne sie wäre ich nicht da wo ich bin. Und 90% Disziplin geht halt auch irgendwie nicht. Es müssen schon Hundert sein weil sonst sind es Null. Aber diese selbst auferlegten Regeln haben eben auch ihre Grenzen. Man kann nicht alles in ein Regelwerk und damit in eine Box pressen. Genau darum geht es hier doch. Deswegen müssen wir die 24 auch zum Ende zerstören. Und dann integrieren. Also immermalwieder die Gewohnheiten, die einen so stark durchs Leben begleiten selbst aufbrechen. Oder aufbrechen lassen. Zum Beispiel von der Liebe. Hervorragend geeignet um sich überhaupt nicht an irgendwelche Regel zu halten. Sie macht was sie will, fällt und fliegt in völlig unkontrollierbare Richtungen. Wundervoll mysteriös stößt sie einen immer wieder an die Grenzen und wenn man es zulässt zerstört sie diese auch. Einfach aufgeben, hingeben, fallen lassen und sterben. Der September ist immer der Anfang vom Ende. Jetzt fangen wir nichts neues mehr an. Der Tag ist vorbei, das Jahr auch. Keine neuen Projekte mehr. Großteil der Ziele erreicht. Also einfach den Sommer ziehen lassen, in den Wald fahren, sich auf den Boden legen und still sein. Nicht bewegen. Wirklich nicht bewegen. Egal was passiert, lass es endlich einfach mal passieren. Das ist schwer und das ist schön und dann ist es leicht. Die Zeit hört auf und wenn man das dann auch noch teilen kann, dann ist doch alles gut. Nichts mehr wollen außer die graue dunkle Zukunft. Und eigentlich zerstört man die 24 natürlich nicht. Man integriert sie in etwas größeres. Die Metamorphose wächst immer aus ihrem jetztigen Zustand über sich hinaus. Die Mehrzeller bestehen aus vielen verbundenen Einzellern. Das Gehrin besteht aus alten Kernen und neueren Schichten drum herum. Die Gesellschaft besteht immer aus allen. Auch den Idioten. Es geht nicht ohne die Idioten. Sie sind integraler Bestandteil der höchsten Künste. Die Spitze der Evolution zerstört nicht ihre Vorgänger, sie basiert auf ihnen. Und darum geht es. Die 36 ist integral.



Also kommen wir nun langsam zum Ende. Und zwar über Chile und die Avocados die ich da organic gemacht habe. Es ist schwierig gegen Monsanto und bei all den Lügen weiß ich auch garnicht mehr was stimmt. Aber ich weiß, dass man die Welt verändern kann wenn man will. Und es ist noch nichtmal sonderlich anstrengend. Anstrengend ist es eh immer nur je nach Perspektive. Und das ist schwer zu verstehen wenn man noch nicht gelernt hat, das man den Perspektivenwechsel auch selbst herbeiführen kann. Kann man aber. Ist mir auch egal wenn ihr nicht wisst wie. Bewegt einfach euren mentalen Arsch und findet es selbst herraus. Euer Gemecker nehme ich nicht ernst, es sei denn es handelt sich um völlig belanglose Dinge, wie die Staudurchsage auf Deutschlandfunk. Aber da kann man ja auch einfach aus machen. Bis zu dem einfach scheint es garnicht so einfach zu sein, aber nach dem einfach war es dann doch sehr einfach. In diesem Sinne. Endspurt.

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